Trotz Feiertag waren wir im Team gut aufgestellt. Wir freuten uns, alle wiederzusehen und starteten voller Tatendrang. Auch konnten wir wieder ein neues Tourenmitglied begrüßen, Ge Sa, die uns gleich bei allem kräftig unterstützt hat.
Wir fragten uns allerdings, wie es wohl werden würde, wieviele unserer Leute werden wir treffen, an einem Tag, an dem alle Geschäfte geschlossen haben, also keine Passanten in der Stadt sind, die man um Geld bitten kann und am Anfang eines Monats, wo unsere Leute meistens noch nicht ganz so knapp sind.
Da wir ihnen aber unser Kommen angekündigt hatten und wir viele Vorbestellungen an warmer Kleidung hatten, entschlossen wir uns, erneut mit dem kompletten Konvoi loszuziehen.
So beluden wir Bollerwagen und Leichthandkarren mit warmer Kleidung, Decken, dem aufgetauten Brot und Gebäck, welches Micha und Vroni lieferten und Äpfeln von unserer Ute und Birgit bereitete das Suppenfahrrad vor. Sie war schon früh bei den Vorbereitungen, damit unser Bohneneintopf auch rechtzeitig heiß war.
Der Weg zum Nord war dann nicht so einfach, dadurch, dass überall Glasscherben herum lagen. Wir hatten ziemliche Angst um die Reifen unseres Suppenfahrrades und versuchten weitestgehend die Scherben zu umkurven. Zum Glück haben wenigstens unsere Bollerwagen Vollgummireifen, so dass wir da nichts zu befürchten hatten.
Unser lieber Hartmut ging wahrhaftig hin, lieh sich einen Besen bei Abia, und begann damit, den Weg freizufegen. „smile“-Emoticon
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Der allerletzte – in diesem Jahr ;-)
Die Tourvorbereitung gestaltete sich schwierig. Nachdem wir zunächst überlegt hatten, nur Essen und Getränke mitzunehmen, da ja unser Haupteinsatzfahrzeug neben dem Suppenfahrrad, unser großer stabiler Bollerwagen defekt war, entschieden wir uns um, denn wir spürten schon, dass es deutlich kälter wurde und rechneten nun doch damit, unsere Lieben mit reichlich warmer Kleidung versorgen zu müssen. Also war geplant, auch den etwas ungelenken Einkaufswagen mit der Kleidung einzusetzen, der aber dann noch von einer anderen Stelle geholt werden müsste.
So bereiteten wir zunächst alles andere vor. Birgit hatte köstlichen Wirsingeintopf vom Sengelmannshof abgeholt und der Duft kroch uns nun verführerisch in die Nase, während wir alles andere richteten. Ein Hackenporsche wurde mit warmen Winterschuhen beladen.
Mittendrin kam unser M. , der uns inzwischen ja schon immer bei den Vorbereitungen unterstützt und hatte gleich eine Hiobsbotschaft: sein kompletter Rucksack, den er erst vor einigen Wochen von uns bekommen hatte, mit seinem ganzen Hab und Gut war ihm in der Nacht zuvor gestohlen worden. Er war sehr geknickt. Zu seinem schönen blauen Anorak, dem wir ihm kürzlich gaben, trug er nun eine braune Damenmütze, um sich vor dem kalten Wind zu schützen. Wo auch immer er diese her hatte, wir befanden, dass er eine andere bräuchte und suchten sie gleich für ihn raus.
Zu unserer großen Freude konnten wir ein neues Tourenmitglied begrüßen, Andreas, der zwar schon in den Weihnachtstagen auf eigene Faust losgezogen war, um unsere Lieben zu versorgen, nun aber erstmals an einer Tour mit dem Suppenfahrrad teilnahm. Gleich stieg er aktiv in die Arbeit ein und war uns eine wertvolle Hilfe.
Und dann passierten viele Überraschungen: unsere
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Weihnachtsüberraschungen
Es sollte eine ganz besondere Tour werden einen Tag vor Heiligabend. Deshalb wurde schon Wochen vorher geplant, Süßigkeiten und kleine Überraschungen wurden gesammelt und Weihnachtstüten gepackt. Viele Spender haben dazu beigetragen, dass wir für diese Tour unsere Lieben beschenken konnten. Mehrmals hatten sich Anna, Bettina, Evelyn und Barbara getroffen, um die Überraschungen vorzubereiten. So gelang es, 80 Weihnachtstüten mit Leckereien, Socken, Hygieneartikeln und sogar neuen Herrenslips von Bayern München zusammenzustellen. Ein extra Bollerwagen war nötig, um alles zum Treffpunkt zu bringen.
So starteten wir dieses Mal unsere Tour mit einer langen Karawane und vielen Helfern.
Jana war zum ersten Mal dabei und sprang gleich aktiv mit ein. Hinzu kamen Anna, Evelyn, Simone, Tina, Hartmut, Janita, Elli, Annika, Sebastian, Ingrid, Vroni, Micha.
Birgit hatte das Suppenfahrrad vorbereitet. Wir hatten zwei verschiedene Suppen im Angebot, so dass wir auch unseren Vegetariern und Moslems eine warme Mahlzeit bieten konnten.
Zu den Weihnachtstüten gab es zusätzlich noch kleine Stollen und Tütchen mit Schokokugeln.
Vroni und Micha brachten reichlich Brot und Gebäck von der Bäckerei Förster, und Ingrid karrte noch einiges an Kleidung und Decken heran, die wir auf den anderen Bollerwagen luden.
Schon gleich am Café Nord konnten wir die ersten
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Es versprach schon von Anfang an, eine angenehme Tour zu werden. Es war trocken und für die vierte Adventswoche anormal warm. So konnten wir in Ruhe die Tour vorbereiten, das Suppenfahrrad richten, Bohneneintopf und Nudel-Tomaten-Topf erhitzen und den Bollerwagen packen, ohne dabei zu frieren oder nass zu werden.
Einige Sachen waren vorbestellt, wir packten aber auch noch warme Jacken und Pullover zusätzlich ein.
Wie gut, dass unser treuer M. uns wieder von Anfang an unterstützte. So waren wir zu viert und die Logistik zum Cafe Nord mit Bollerwagen, Suppenfahrrad, Hackenporsche und einigen Taschen war gut zu schaffen. Schließlich haben wir auf dem Weg zum Nord mehrere Bordsteinkanten zu bewältigen und das vollgefüllte Suppenfahrrad muss dann jeweils angehoben werden, damit es nicht schlabbert.
Am Cafe Nord gesellte sich dann noch Fabi zum Tourenteam und wir wurden schon erwartet. Wir hatten noch gar kein Brot und das heiße Wasser war auch noch nicht da, aber die ersten nahmen schon gerne eine Portion Suppe und umringten den Bollerwagen, um nach Kleidung zu fragen.
Einen Herrn konnten wir mit allerhand ausstatten, Socken, Unterwäsche, Jacke, Isomatte. Zunächst dankbar packte er alles ein. Kurz darauf ließ er seine Blicke schweifen und begann dann plötzlich, für uns ohne ersichtlichen Grund, heftig zu Fluchen mit Kraftausdrücken, die ich hier nicht wiedergeben will. Ich ermahnte ihn gleich, dass wir das nicht dulden, und dass er gefälligst Ruhe geben solle, wo er doch gerade so viel von uns erhalten habe. Vorrübergehend beruhigte er sich, um dann aber am Suppenfahrrad erneut loszulegen. Er wurde immer lauter, schließlich griff er
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Eine besondere Tour mit Essen „wie bei Muttern“ ;-)
Das war mit Sicherheit eins der Highlights für unsere Ofw’ler in diesem Jahr:
Nachdem es bei einer Tour in der letzten Woche zu einer zufälligen Begegnung mit dem Küchenchef vom Sengelmannshof gekommen war, machte dieser nun sein Versprechen, das er bei diesem Treffen gab, wahr. Eine große Spende mit Suppenschüsseln, Löffeln, Bechern und Servietten gab es zum Essen für diese Tour dazu.
Aber das Essen selbst war die Krönung: GRÜNKOHL MIT METTWURST UND KASSLER! - und als Vitaminschub für unsere Lieben noch zwei Eimer mit frischen Paprikastücken. Toll!
Bäckerei Gebr. Förster gbr hatte uns ebenfalls wieder kräftig unterstützt mit reichlich Brot und Gebäck und sogar belegten Brötchen. Da das Team durch Krankheit und auch parallel laufenden Räumaktionen nicht so stark vertreten war, entschied man sich, den Bollerwagen nicht mitzunehmen, so dass man eine neue Idee in die Tat umsetzte, einen Teil der Gebäckspenden Bedürftigen zukommen zu lassen. Kurzerhand brachte man die belegten Brötchen einfach zum Raum 58, der Notschlafstelle für Jugendliche, und konnte dort die Jugendlichen damit glücklich machten, die diese Überraschung mit den Worten „wie geil ist das denn?!“ gebührend würdigten.
Die Tour zog also los, dieses Mal nur mit dem Suppenfahrrad und den mit Grünkohl bis zum Rand gefüllten Behältern.
Und dann gab es einen regelrechten Run auf diesen leckeren Eintopf, so dass schon an der Porschekanzel alles verteilt war. Für den Rest der Tour behalf man sich mit Ravioli, von denen Gott sei Dank noch ein paar Dosen mitgenommen worden waren. So konnten alle Hungrigen mit Essen versorgt werden, wobei der Grünkohl natürlich der absolute Genusshöhepunkt für unsere Leute war.
M., der uns schon so viele Wochen bei den Touren unterstützt, half dann am Ende Hartmut noch, das Suppenfahrrad zurück zu bringen. Wie gut, dass er dabei war, denn noch während der Tour fiel ein weiteres Teammitglied wegen Krankheit aus.
Diese Tour beweist mal wieder, wie toll die Unterstützung von lieben Menschen in Essen ist, auch wenn es bei uns intern mal eng wird. Wir konnten dennoch unseren Wohnungslosen etwas Gutes zukommen lassen.
Danke an Semmelmannshof und Bäckerei Förster!
Parallel zur Tour wurde im Lager mal wieder sortiert. Bei der Gelegenheit haben wir festgestellt, dass uns vor allem warme Finger-Handschuhe fehlen. Und wir rechnen noch fest mit Winterwetter. Wer kann uns da helfen und hat so etwas übrig?
Unsere Obdachlosenbotschaft ist vielfältig engagiert. Man sieht ihre Arbeit im Alltag recht wenig, weil wir auch die Privatsphäre der Menschen die betreut werden wahren. Im Gegensatz zu den Tourberichten können wir euch hier leider kaum bis selten etwas von der sehr wichtigen Arbeit der Freiwilligen berichten. Nur so viel: Die Bilanz die wir vorzuweisen haben wie viele Menschen wir aus der Obdachlosigkeit heraus begleiten konnten ist zweistellig. Menschen für die wir bessere bzw. schnellere ärztliche Versorgung realisieren konnten ebenso, einige Menschen konnten vor Amputation von Gliedmassen bewahrt werden...all das macht unsere Obdachlosenbotschaft.
Stellt euch das jetzt nicht so vor: Büro und dort sitzen 4 oder 5 Leute und haben Aktenordner mit Namen drauf. Nein, einige Tourengänger abends helfen ebenso in dieser "Botschaft" mit wie auch EPAlaner aus dem Fahrtdienst, in dem sie die Ex-OFWler abholen oder auch mal begleiten. Es ist ein fliessender Übergang, wer was macht und was man sich zutraut. Wir möchten keinen überforden. Weder von der Seite der Ex-Wohnunglose, als auch auf der Seite der Freiwilligen.
Der Name "Obdachlosenbotschaft" ist absichlich mehrdeutig für uns. Einerseits möchten wir denen die sonst keine Lobby haben eine Lobby geben. Deren Botschaft an Stellen verbreiten wo es hoffentlich in eine gemeinsam bessere Zukunft geht: Stadt, Land und Bund.
Anderseits möchten wir die Botschaft auch von der anderen Seite vermitteln: Es kann jeden treffen.
Und nun? Nun stehen wir auf der Schwelle zu einer neuen Episode in der Obdachlosenbotschaft. Wir werden in Kürze in Essener Schulen über das Thema Obdachlosigkeit berichten und erzählen. Im Rahmen der Kontaktaufnahme sind wir auch auf ein tolles Buch gestossen: "Ein mittelschönes Leben". Für Kinder im Grundschulalter. Eine sehr gute Umsetzung. Das Buch könnt ihr gerne auch in den Öffnungszeiten der WiederbrauchBAR lesen.
Janita, unsere Obdachlosenbotschafterin, und ihr "Team" werden nicht nur in Grundschulen, sondern auch in weiterführenden Schulen darüber berichten. Wenn du eine Schule kennst oder selber Lehrer/Schulleiter bist und das mal gerne thematisieren möchtest, dann schreib uns eine Mail wie wir dich erreichen können.
Hier eine kleine Hörprobe von dem Buch
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Dieses Mal konnten wir die Tour ohne Probleme beginnen.
Im Angebot hatten wir einen Möhreneintopf der Realschule am Schloss Borbeck. Einmal komplett vegetarisch und einmal mit Geflügelwurst. Er duftete köstlich und bereits am Rheinischen Platz wurde er uns regelrecht aus den Händen gerissen.
Am Bollerwagen wurde wieder einmal vergebens nach warmen Jacken und Schuhen gefragt. Wir können nur abgeben, was gespendet wird, mehr leider nicht.
Am nächsten Standort, der Porschekanzel war es ähnlich. Auch hier herrschte reger Andrang sowohl am Fahrrad als auch am Bollerwagen.
Als wir kurz davor waren, aufzubrechen, stand plötzlich ein Paar vor uns. Sie betrachteten das Suppenfahrrad mit Interesse und stellten Fragen bezüglich der Sponsoren. Es stellte sich heraus, dass es sich um den Küchenchef vom Restaurant Sengelmannshof handelte. Es fand eine rege Kommunikation zwischen ihm und Ingrid statt. Er fragte, was wir noch brauchen. Die Sachen gibt er dann am kommenden Mittwoch mit.
Des Weiteren kamen zwei Damen, die bei der Kleiderkammer in Essen arbeiten. Auch sie stellten die gleiche Frage, was fehlt und wollten es zu uns bringen. Lassen wir uns überraschen.
Als wir uns auf der Höhe von Leuchten Kaiser voneinander trennten, waren wir einhellig der Meinung, dass es eine sehr gelungene Tour war.
Wie jedes Mal starteten wir unsere Tour am Rheinischen Platz. Die Behälter des Suppenfahrrades waren bis zum Rand gefüllt mit einer verführerisch duftenden Graupensuppe, die uns wieder einmal von dem Restaurant " Der Bonner Hof Bienvenidos " gespendet wurde. Die bereits wartenden Menschen wurden liebevoll mit dem heißen Essen versorgt und am Bollerwagen erhielten sie wie immer Heißgetränke, Gebäck, Brot und was sonst noch benötigt wurde, falls wir es dabei hatten.
Schuhe in den Größen 43 - 45 konnten wir auch dieses Mal nicht verteilen. Sie werden dringend benötigt aber leider selten gespendet.
Der Ofw'ler I. der in der vergangenen Woche überfallen und seiner Sachen beraubt wurde, war ebenfalls zugegen und konnte sich über eine Jacke, die wetterfest ist, freuen wie ein kleines Kind. Mehrfach bedankte er sich bei uns.
Im Anschluss daran gingen wir schnurstracks die Viehofer Straße hoch bis zur Porschekanzel, wo wir wie schon so oft, unseren Platz vor dem leeren Ladenlokal neben Toscani einnahmen. Nach und nach kamen die Bedürtigen zu uns und bekamen ebenfalls eine oder mehrere Portionen der Graupensuppe, ganz nach unserem Motto... jeder kann essen, bis er satt ist. Mehrfach wurde das Essen gelobt und wir danken den Spendern auf diesem Weg ganz herzlich für die Unterstützung. Ohne Spenden würde sich das Ganze nicht finanzieren lassen. Egal, ob in Form von Geld- oder Sachspenden. Es wird gebraucht.
Das zeigte sich auch wieder am Bollerwagen. Nachdem der Hunger gestillt war, gingen die Ofw'ler zu dem direkt am Suppenfahrrad stehenden Gefährt und bekamen dort, was ihnen noch fehlte... sei es ein Getränk oder andere Dinge. Die Wünsche, die wir nicht sofort erfüllen konnten, wurden notiert und es wird versucht, ob wir bei der nächsten Tour auch da helfen können.
Nachdem die Behälter komplett leer waren, begaben wir uns auf den Weg zurück. Das Suppenfahrrad wurde gesäubert und zusammen mit dem Bollerwagen zum gewohnten Standort gebracht.
Auch dieses Mal zeigte es sich wieder. ... wenn wir uns beklagen, dann machen wir es auf ganz hohem Niveau. Egal, wie "schlecht" es uns geht, es gibt viele in unserer direkten Umgebung, denen geht es noch viel schlechter. Sie sind jedes Mal dankbar für Sachen, die für jeden von uns selbstverständlich sind und ich persönlich bin glücklich, wenn ich etwas dazu beitragen kann, ihnen ihr Leben ein klein wenig zu erleichtert, sei es durch ein liebes und ehrliches Wort oder Essen und Trinken etc. Etwas mehr Menschlichkeit tut allen gut.