Warm durch die Nacht
Start: 14.12.2014
Die Idee hörte sich einfach an, ein spontaner Gedanke: André wurde kurz vor Weihnachten 2014 von Menschen auf Facebook gefragt, ob er eine Idee hätte, wo man Kleiderspenden hinbringen könnte. Der Gedanke, Menschen ohne Obdach in der Essener Innenstadt zu versorgen, war geboren. Nach 2 Tagen Ideenaustausch ging es dann um 18 Uhr am 14.12.2014 durch die Essener Fußgängerzone.
Ein griffiger Name drückte dem Projekt seinen Stempel auf. „Warm durch die Nacht“ steht mehr denn je für Essen packt an! Die vorhandene Dynamik, mit der wir seit dem Jahresende 2014 voranschreiten, ist schon manchmal auch für Insider beängstigend. Gestartet sind wir mit heißer Suppe aus dem Schnellkochtopf, einem Bollerwagen und Kleidung aus eigenen Kleiderschränken. Daraus sind binnen 12 Monaten ein 180 qm großes Kleiderlager, Spenden aus der gesamten Essener Bürgerschaft, ein dynamischer Fahrdienst, ein Suppenfahrrad, Spenden von renommierten Essener (Nobel)-Restaurants geworden. Das Einzige, was sich in der Zeit nicht stabilisieren lassen konnte, ist die Häufigkeit der Touren. Bei anfänglich 7 Touren pro Woche waren viele Freiwillige so ausgebrannt, dass sie für längere Zeit zwar den Touren, aber nicht „Essen packt an!“ den Rücken kehren mussten. Aber auch sie kommen in typischer EPA-Manier zurück oder sind, wenn es mal total eng wird, doch dabei. Die Touren finden Anfang 2016 regelmäßig montags, mittwochs und freitags statt. Treffpunkt ist immer vor dem Cafe Nord, Viehofer Str. 1 um 18 Uhr.
Der Wunsch unsererseits wäre ein tägliches Angebot, denn wir spüren seit dem Start: es ist nicht der heiße Kaffee oder die heiße Suppe oder gar die Kleidung, was wichtig ist. Das „Streetworking“, das Zuhören und das Für-jemanden-da-sein hat sich immer mehr als Hauptpunkt herausgestellt. Dass ein Kaffee oder auch ein neuer Ruck- oder Schlafsack ein toller Gesprächsöffner sind, steht dabei absolut außer Frage.
Diese Arbeit auf der Straße wurde so wichtig, dass die 1. Obdachlosenbotschaft in Deutschland am 01.04.2015 „gegründet“ worden ist. Wie in allen Gruppen arbeiten und kommunizieren die Gruppen selbstverständlich untereinander. Denn es geht nur „Hand-in-Hand“.
Spenden, die wir immer brauchen werden: Rucksäcke, Schlafsäcke, kleine Isomatten, Schuhe (Allwettertauglich/Herren) in Größe 41-46, Konserven (am besten „Ravioli“).
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Obdachlosenbotschaft
Start: 01.04.2015
Aus Privatsphärengründe gibt es keine eigene Facebookgruppe. Teilweise wird es in Facebookgruppe besprochen
Unsere Obdachlosenbotschaft ist vielfältig engagiert. Man sieht ihre Arbeit im Alltag recht wenig, weil wir selbstverständlich die Privatsphäre der Menschen, die betreut werden, wahren. Im Gegensatz zu z.B. den „Warm durch die Nacht“- Tourberichten können wir euch hier leider kaum bis selten etwas von der sehr wichtigen Arbeit der Freiwilligen offenlegen.
Nur so viel: Die Bilanz, die wir vorzuweisen haben, wie viele Menschen wir aus der Obdachlosigkeit heraus begleiten konnten, ist zweistellig. Menschen, für die wir bessere bzw. schnellere ärztliche Versorgung realisieren konnten, ebenso. Einige Menschen konnten vor Amputation von Gliedmaßen bewahrt werden...all das macht unsere Obdachlosenbotschaft.
Stellt euch das jetzt nicht so vor: Büro und dort sitzen 4 oder 5 Leute und haben Aktenordner mit Namen drauf. Nein, einige Tourengänger helfen abends ebenso in dieser "Botschaft" mit, wie auch EPAlaner aus dem Fahrtdienst, indem sie die Ex-OFWler abholen oder auch mal begleiten. Es ist ein fließender Übergang, wer was macht und was man sich zutraut. Wir möchten keinen überfordern, sowohl von der Seite der Ex-Wohnungslosen, als auch auf der Seite der Freiwilligen.
Der Name "Obdachlosenbotschaft" ist absichtlich mehrdeutig für uns. Einerseits möchten wir denen, die sonst keine Lobby haben, eine Lobby geben, deren Botschaft an Stellen verbreiten, wo es hoffentlich in eine gemeinsame bessere Zukunft geht: Stadt, Land und Bund.
Anderseits möchten wir die Botschaft auch von der anderen Seite vermitteln: Es kann jeden treffen.
Und nun? Nun stehen wir auf der Schwelle zu einer neuen Episode in der Obdachlosenbotschaft. Wir werden in Kürze in Essener Schulen über das Thema Obdachlosigkeit berichten und erzählen. Im Rahmen der Kontaktaufnahme sind wir auch auf ein tolles Buch gestoßen: "Ein mittelschönes Leben" (Autor: Kirsten Boie), für Kinder im Grundschulalter. Eine sehr gute Umsetzung. Das Buch könnt ihr gerne auch in den Öffnungszeiten der WiederbrauchBAR lesen.
Janita, unsere Obdachlosenbotschafterin, und ihr "Team" werden nicht nur in Grundschulen, sondern auch in weiterführenden Schulen darüber berichten. Wenn du eine Schule kennst oder selber Lehrer/Schulleiter bist und das mal gerne thematisieren möchtest, dann schreib uns eine Mail, wie wir dich erreichen können.
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