-Tour Bravour-
Ausnahmsweise schreibe ich den Bericht mal in der von mir sehr ungeliebten „Ich“-Form, denn ohne die vielen Freiwilligen wäre ich ein Nichts. Ich bedauere es sehr, nicht mehr so oft bei Touren teilzunehmen, wie in der Anfangsphase von „Warm durch die Nacht“. Damals, hört sich nach einem Jahr merkwürdig an, war ich mit dem Team fast täglich unterwegs. Seitdem ist sehr viel geschehen.
Von den damaligen Tourengängern sind immer mal wieder der ein oder andere dabei (Damien, Melanie, Jojo, Frank, Tina, Cristina, Andre und viele mehr, die mir spontan nicht einfallen), bei einigen finde ich es schade, dass sie nicht mehr dabei sind bzw. dabei sein können, sei es aufgrund beruflicher oder privater Umstände.
So genug in Vergangenheit geschwelgt. Ich war zunächst beim Lokalfieber/Kreativquartier-Treffen der Nordstadt. Hier trifft sich die Nachbarschaft, lernt sich kennen und tauscht sich aus. Hier sind schon superviele Netzwerk-Kontakte für uns entstanden. Und man bekommt uns ja nicht mehr aus der Essener Innenstadt weg. In der Nordstadt sind wir an mehreren Stellen präsent und haben unsere Zelte aufgeschlagen, sei es in der Essener Ehrenamtsagentur oder in Form von Lagerräumen für unsere täglichen Touren. Natürlich sollten wir die für uns sehr wichtige WiederbrauchBAR nicht vergessen. Wobei für viele das „Suppenfahrrad“ noch offensichtlicher im Stadtbild ist. Bei der Vorstellungsrunde habe ich die Themen, wofür wir stehen (Grüne Haupststadt 2017, Spielplätze, Markt der Möglichkeiten auf dem Willy-Brandt-Platz, Wohnungslosigkeit) nur angerissen. Ich setzte meinen Fokus auf unsere Aktivitäten. Nach der Veranstaltung kam Anna auf mich zu und fragte, ob „Sie oder Du“ –ich heiße Markus, ganz einfach du - fragte mich also, wie sie sich einbringen kann und was wir machen können. Da ich die Absicht hatte nach dem Treffen mal bei der Tour vorbeizuschauen, fragte ich sie einfach, was sie am Abend vor hat und ob sie Lust hätte, mal das Team einfach so kennenzulernen. Gesagt, getan.
Anna begleitete mich auf der Suche nach dem Team. An der Rathaus-Galerie sahen wir schon jemand seine Suppe essen. Wir wünschten ihm einen „Guten Appetit“. Zurück kam ein „Merci beaucoup“. Und von meiner Seite das „de rien“. Wir gingen an der Marktkirche vorbei, „meine“ Leute waren nicht da. Bloß, wo sind sie? Suppe gesehen, Marktkirche. Ok 20 Uhr. Könnten schon deutlich höher sein. Auf zum Willy-Brandt-Platz und da hat man sie schon von weiten gesehen.
Ich ging näher und immer näher…und fragte mich:
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- Sie nehmen, wie sie sind und ihnen geben, was man kann -
Sorgenvoll verfolgte ich das Regenradar und die Wetterprognosen für den Abend. Würde es wieder so eine nasskalte Tour werden, wie am Mittwoch? Es hatten sich auch wieder wenige Tourengänger angemeldet, sodass ich mich vorsichtshalber auch noch meldete.
Ingrid hatte einen leckeren Bulgur-Eintopf bei carecatering Oberhausen abgeholt und sie und Famara lieferten alles einschließlich der vorbestellten Kleidungsstücke zum Heim und bereiteten noch für uns das Suppenfahrrad vor. Auch die Essener Tafel hatte uns wieder allerlei Köstlichkeiten gebracht: Obst, Gebäck, Süßes und Herzhaftes.
Kerstin aus Sterkrade kam dazu, um uns wieder kräftig zu unterstützen und auch Marco, der gar kein Facebook hat, sich aber über Ingrid angemeldet hatte. Gemeinsam beluden wir die Bollerwagen und gurteten alles mit Spanngurten fest, denn am Ende hatten beide Wagen einen Berg an Kleidung und warmen Decken.
Ingrid hatte auch noch Micha und Klaus verständigt, die wieder pünktlich zum Start vor der Türe standen, um uns bei der Bewältigung der großen Kreuzung am Rheinischen Platz zu helfen. Schließlich sind dort insgesamt 6 Bordsteinkanten zu überwinden, was mit dem gefüllten Suppenbehältern im Fahrrad und den schweren Bollerwagen gar nicht so einfach ist.
Toll, wie die beiden uns immer unterstützen und dass wir uns auf sie stets verlassen können.
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