Essen packt an!

Warm durch die Nacht - Tourbericht 16.04.2019 von Anna

Eindrücke von der Tour 16.04.2019



Mein Vater Fredi und ich kamen ein paar Minuten verspätet an der Garage an. Außerdem hatte ich heute noch meine Arbeitskollegin Sandra mit dabei, die jetzt in den Osterferien auch mal mitlaufen wollte. Julian und Dana hatten schon mit den Vorbereitungen angefangen und gingen dann los, um die Kanister mit Wasser zu füllen. Also machten wir drei weiter, füllten die Stanleys auf, packten die zahlreichen Brot und Brötchen spenden zusammen und brachen dabei in Begeisterungsausbrüche aus, da wir dieses Mal wirklich sehr viele Brötchen, Brot, süße Teilchen, eingepackten Toast et cetera von der Bäckerei/Konditorei Gräler-Cafe Ruhrblick und der Oberhausener Tafel bekommen haben. Heute konnten wir richtig großzügig Brötchentüten verteilen. Auch Haus Reichwein Essen hat heute wieder sehr großzügig duftende Ravioli in Tomatensoße gespendet. Vielen Dank an alle Spender! Über die Menge mussten wir uns heute wirklich keine Sorgen machen.

Cem, Annabell und ihr amerikanischer Freund Chris kamen auch noch dazu. Chris ist aus Phoenix zu Besuch und Annabell wollte ihm EPA präsentieren. So groß wie vorher gedacht, wurde die Gruppe heute leider doch nicht, sodass wir keine Kleidung mitnehmen konnten, da die Bollerwagen vollgepackt waren mit Backwaren und Obst. Hundefutter wurde auch noch großzügig eingepackt, da sich eine Bedürftige mit Hund angekündigt hatte, die uns bei Facebook gefunden hat.
Am Abend vorher gab es im Chat harte Serien-Diskussionen. Deshalb war die Stimmung untereinander gereizt. ( ;-)) Es spalteten sich Lager auf und

wir überlegten, ob einem die Staatsbürgerschaft entzogen wird, wenn man noch nie Tatort gesehen hat. Da man allerdings letztendlich bei billigen RTL Soaps eine Einigung fand, konnte man sich wieder zusammenraufen.

Etwas verspätet ging es los Richtung Station 1 (Leuchten Kaiser an der Getrudiskirche), da der Wasserkocher mit seiner Arbeit noch nicht fertig war. Nachdem wir ihn allerdings alle fleißig angefeuert hatten und fürs nächste Mal bitte grüne Pompons dafür haben wollen, konnten wir endlich los. Etwas verwundert stellten wir fest, dass noch niemand auf uns wartete. Wir konnten also in Ruhe aufbauen und plötzlich wurden wir doch überrannt. Da beim letzten Mal der Hygiene-Stanley nicht mitgenommen werden konnte, wurde dieses Mal vor allem nach Hygieneartikeln gefragt. Auch nach kalten Getränken wurde dieses Mal vermehrt gefragt, die ab Juni bei der Cola Tour wieder mitgenommen werden. Trotzdem freuten sich auch alle über einen warmen Tee oder Kaffee.

An der 2. Station kam auch noch Justin R. dazu, der mit seiner Musikanlage am Fahrrad erstmal ein bisschen Stimmung brachte. Unsere kleine Gruppe war heute altersmäßig besonders schön gemischt. Von 18 bis 61 war heute alles vertreten.
Am Hauptbahnhof war aufgrund eines Krankenwagen Einsatzes erst einmal nichts los, dann wurde es aber doch noch voll und wir konnten noch mal viele Brötchen und Ravioli verteilen. Dort kam dann auch N., die erst vor kurzem aus Düsseldorf nach Essen kam und hier nun eine kleine Wohnung mit ihrem Hund Rambo bewohnt. Sie hatte uns bei Facebook gefunden und sich mit mir am Hauptbahnhof verabredet. Rambo freute sich über Hundefutter und zeigte, wie toll er Männchen machen kann.

Das Glockenspiel auf dem Boden am HBF wurde endlich EPA gerecht eingeweiht. Dana und ich hüpften um die Wette. K.o., aber dieses Mal wenigstens nicht so eingefroren, ging es zurück zur Garage, wo wir einen Gast auch noch mit neuen Schuhen versorgen konnten. Apri kam, um die Einsätze abzuholen und den Tourgängern das Spülen zu ersparen.
Meiner Kollegin Sandra hat die Tour sehr gut gefallen und sie hat sich direkt für die nächste Tour mit mir verabredet. Klar, die Tour ist anstrengend und trotzdem empfehle ich jedem, einfach mal mitzulaufen. Denn es macht auch unglaublich viel Spaß mit diesem tollen, verrückten und unterschiedlichen Haufen von Menschen zu quatschen, Unsinn zu machen oder sich lustige Sachen einfallen zu lassen. Auch die Gäste erzählen immer tolle Geschichten aus ihrem Leben. Manche davon spannend, manche sehr traurig und bedrückend. Besonders die Schicksale von sehr jungen Menschen gehen mir als Mama immer sehr zu Herzen. Und trotzdem fährt man mit einem guten Gefühl nach Hause, weil man wenigstens etwas Gutes tun konnte.

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