Essen packt an!

Warm durch die Nacht - Tourbericht 12.02.2016 von Judith

- Die Tour mit Hindernissen / Wir waren nicht mehr ganz dicht –

Ganz optimistisch starteten wir die Tourvorbereitungen. Im Gegensatz zur Tour davor sollte es dieses Mal ja trocken bleiben.
Wieder lag Obst und Süßes von der Tafel bereit und M. und ich bepackten zwei Bollerwagen, in dem Wissen, dass Ingrid noch das Gebäck und Brot von Förster und Vroni die Kleidungsvorbestellungen aus Kray bringen würden.
Birgit hatte schon das Suppenfahrrad flott gemacht, Suppe eingefüllt und damit begonnen, vorzuheizen. Schnell war alles fertig und wir brauchten nur noch auf Ingrid warten, als plötzlich Birgit meinte: „Oh, Flamme ist aus, dann ist wohl die Gasflasche leer!“. Na toll, wir kannten uns alle drei nicht damit aus. Aber es half ja nichts, wir würden die Flasche tauschen müssen, damit die Suppe zeitig heiß ist und wir unsere Lieben versorgen können. Also wagten M. und ich uns daran. Selbstverständlich achteten wir darauf, dass alles zugedreht war, bevor wir den Anschluss abschraubten und an die neue Gasflasche anbrachten. Vorsichtig drehten wir den Hahn wieder auf, doch Halt! Stopp! Da zischt was! Also schnell wieder retour! Während des zweiten Versuchs, die Flasche ans Ventil zu schrauben, erwähnte M. dann schon beiläufig, dass es ähnliche Probleme schon beim letzten Flaschentausch gegeben habe. Wieder vorsichtig den Hahn geöffnet!  Schnell wieder zu – es zischt immer noch! Inzwischen hatten wir telefonisch schon Ingrid informiert und gemeinsam überlegt, wer jetzt wohl helfen kann. Mir fiel nichts anderes ein, ich rief meinen Mann an, der mich dreiviertel Stunde vorher erst von Freisenbruch hergebracht hatte und wohl gerade erst wieder zu Hause war: „Dies ist ein Notruf! Wir brauchen dich, bring gescheites Werkzeug und wenn möglich Dichtungen mit!“ Wir hatten uns von ihm als „Mann vom Fach“ Rettung erhofft.

Ingrid war inzwischen auch angekommen und zur Unterstützung auch Anne und Annika. Die drei bemühten sich schon mal um das weitere Packen der Bollerwagen mit dem Brot und Gebäck und mein Mann, M. und ich um den Gasanschluss. Schnell bestätigte sich mein Verdacht, dass eine Dichtung fehlte, die mein Mann aber leider auch nicht vorrätig hatte. Als er uns wieder verließ, zischte es zwar nicht mehr, aber wir trauten uns dennoch nicht, das Rad in Betrieb zu nehmen.
Vroni und Micha wunderte sich, als wir immer noch nicht am Nord waren und kamen dazu.
Nun wurden noch die Vorbestellungen auf die Bollerwagen geladen und Birgit, Anna, Annika, Ingrid, Vroni, Florian und Hartmut zogen als Vorhut zum Café Nord, um unsere Leute nicht länger warten zu lassen.

Wir dagegen wollten in Bezug auf das Suppenfahrrad noch nicht aufgeben. Es war ein kalter Abend vorausgesagt und wir mussten doch unseren Leuten eine warme Mahlzeit ermöglichen. Kurzerhand fuhr Micha in einen Baumarkt, um Dichtungen zu besorgen, während M. und ich erneut die Flasche abschraubten und auf ihn warteten. Und tatsächlich, als er mit der passenden Dichtung kam, konnten wir mit vereinten Kräften das Problem lösen. Nichts zischte mehr und es roch auch nicht verdächtig. Nun konnten wir es wagen, die Flamme zu zünden.
Endlich, mit anderthalb Stunden Verspätung konnten wir mit dem Suppenfahrrad nachrücken. Zum Glück wurde die Suppe dann recht schnell heiß. Viele unserer Lieben warteten sehnsüchtig und hatten Hunger. Als wir dann sahen, mit wieviel Genuss und Appetit alle aßen, wussten wir, die Mühe hatte sich gelohnt.

Auch Gebäck und Obst wurde wieder dankbar genommen und wir hatten so reichlich davon, dass wir jeden großzügig auch für das Wochenende eindecken konnten.

Die Nachfrage nach warmen Socken, Jacken, Handschuhen und Mützen war wieder groß und eine Zeit lang leisteten wir Akkordarbeit: Anne und Annika richteten Heißgetränke im Sekundentakt, Birgit gab eine Suppe hinter der nächsten aus, Vroni, Micha und ich schauten nach passender Kleidung und den Vorbestellungen, Hartmut regelte den Andrang rund um die Bollerwagen, damit wir halbwegs der Reihenfolge nach versorgen konnten und unser treuer M. half, wo es nötig war.
Ingrid und Florian waren aufgebrochen, um alle in der City zu informieren, dass wir es aus zeitlichen Gründen nicht mehr zum Willy-Brandt-Platz schaffen würden und dass sie doch bitte zu uns runterkommen mögen. Schließlich sollten sie ja nicht vergebens auf uns warten.

Allmählich kehrte Ruhe ein und es war Zeit für Gespräche und kleine Scherze.
K. und sein Freund M. sprachen über das Bett, das K. am nächsten Tag gebracht kriegen sollte. M. fragte: „Wer bringt das denn, wieder die Kleene?“ und erschrak dann etwas, als er sah, dass ich das mitbekam, denn mit der „Kleenen“ war wohl ich gemeint. Wir haben dann gelacht und ich hatte das gleiche Gefühl, wie es neulich Andreas beschrieben hat, inzwischen ist es richtig familiär, wenn wir zusammen stehen. Ich sagte dann zu K. : „Und denk dran, der erste Traum in einem neuen Bett geht in Erfüllung!“ Darauf K.: „Och nee, da kann ich ja nur hoffen, dass ich nicht von dir träume!“

Es war insgesamt eine gute Stimmung und wir hatten alle viel Spaß!
Einige waren inzwischen Ingrids Aufforderung gefolgt und zu uns zum Café Nord gekommen.

Als alle versorgt waren, entschlossen wir uns, doch noch weiterzuziehen zur Marktkirche. Wir hatten so viel Gebäck, Brot und Obst, es sollte heute keiner leer ausgehen.
Und tatsächlich, auch an dieser Station kamen noch Viele, die dankbar eine warme Suppe nahmen und sich auch mit Obst, Brot und Süßem versorgen ließen.

Endlich konnten wir S. auch die gewünschten Schuhe geben. Er hatte mehrere Touren danach gefragt und nie hatten wir passende. Er war ganz glücklich und bedankte sich herzlich.

<p">Auch hier war viel Zeit für Gespräche, es war richtig entspannt und fast gemütlich, was auch uns Tourengängern nach dem Stress vorher richtig gut tat. Viele begleiten uns jetzt die gesamte Tour und genießen regelrecht das Beisammensein. Und immer mehr packen auch mit an.

So hat uns z.B. dieses Mal  U. dann am Ende geholfen bei den Reinigungsarbeiten rund ums Suppenfahrrad. Und M. ist sowieso immer von Anfang bis zum Schluss dabei, der gehört längst zum Team! Und ich glaube auch, dass ihnen das wichtig ist, uns auf diese Art etwas zurückgeben zu können.

Etwas durchgefroren, aber total zufrieden zockelten wir zum Schluss zurück. Die Tour hatte zwar wahnsinnig stressig begonnen, aber in dem Moment, wo die eigentliche Arbeit beginnt, nimmt es eigentlich immer eine positive Wendung und macht einfach „Mordsspaß“!

Wer das mit uns auch einmal erleben will – derzeit ziehen wir jeden Montag, Mittwoch und Freitag durch die City. Einfach auf unsere Veranstaltungen achten und sich mutig anmelden! Glaubt mir, es lohnt sich! Und keine Sorge, wir sind wieder dicht!

 

Übrigens: Von dem Brot, Gebäck und Obst ist so viel übrig geblieben, dass einige von uns sich entschlossen haben, am Sonntag durch die City zu laufen, um unsere Leute außer der Reihe damit zu überraschen.


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