Die Tour war sehr lang, anstrengend und aufwühlend. Wir hatten enorm viel auf den Bollerwagen geladen: vorbestellte Rucksäcke, Schlafsäcke, Kleidung. Das war dann schon ein Kraftakt, ihn die Viehofer Straße raufzuziehen. Ähnlich war es mit dem Suppenfahrrad. Wir müssen eine Vorahnung gehabt haben und hatten deshalb besonders viel Suppenreserve auf dem Rad.
Schon an der Marktkirche kamen viele Leute. Wir gaben Suppe, Getränke, Gebäck und Kleidung aus im Akkord. Der Gesprächsbedarf war enorm. Erschütternde Geschichten, lockere Unterhaltung, fröhliches Scherzen – alles war dabei.
Dadurch, dass die Leute, die Schlafsäcke vorbestellt hatten, sich dann doch nicht sehen ließen, konnten wir zwei Leuten in einer absoluten Notsituation direkt helfen. Der eine war gerade in eine Wohnung eingezogen und besaß nichts. Ihm werden wir in den nächsten Tagen auch noch einiges andere zukommen lassen müssen. Gestern erhielt er von uns erst mal das Nötigste zur Grundausstattung. Die andere versorgten wir am Hauptbahnhof. Sie war von Düsseldorf aus nun hier bei uns gestrandet und besaß nichts, außer dem was sie am Körper trug. Auch sie erhielt einen Schlafsack, um durch die kalte Nacht zu kommen. Sie war auch völlig ausgehungert und aß mit großem Appetit unsere Suppe.
Die Nachfrage nach Schlafsäcken und Isomatten wird immer größer, da jetzt auch viele draußen schlafen, die vorher irgendwo unterkamen. Und wir haben inzwischen schon eine Warte-Liste. Wir brauchen also dringend immer wieder weitere Rucksäcke, Isomatten und Schlafsäcke!
Mir imponiert es, dass uns inzwischen die Ofw’ler selbst auf einzelne und deren Bedürftigkeit aufmerksam machen. Jawohl, sie sorgen füreinander und sorgen sich auch um Einzelne, die dann durch sie auf uns aufmerksam gemacht werden.
Unser lieber G. hat uns wieder emsig unterstützt. Er bleibt jetzt immer bis zum Schluss dabei und genießt es, bei uns zu sein. Eigentlich gehört er
Weiterlesen
Wir hatten Startschwierigkeiten mit unserem Suppenfahrrad; die Gasflasche wollte nicht so wie wir.
Deshalb ging es etwas später los und schon gleich am Nord warteten die ersten Leute auf die leckere Kartoffelsuppe. Selbst einige, die wir sonst weiter oben in der City treffen, kamen uns schon früh entgegen. Sie hatten alle Hunger und Appetit!
Wir trafen J., dem es Gott sei Dank wieder besser geht. Durch ein Antibiotikum ist die Entzündung in seinem Gesicht zurückgegangen. S. trafen wir leider nicht. Er ließ uns über einen anderen ausrichten, er käme morgen und dann könnten wir ihm die Malsachen, die er sich gewünscht hatte und die wir ihm besorgt haben geben. Heute hätte er noch einen Zahnarzttermin. ( abends um 20 Uhr???, hmmm!!) Leider hatte die Schlägerei letzte Woche für ihn ziemliche Folgen. Man hat ihm mehrere Schneidezähne ziehen müssen.
Die Kleidung auf unserem Bollerwagen fand reißenden Absatz und schnell leerte sich unser Vorrat.
Bei Hosen wird mit dem Unterarm Maß genommen. Diese Methode kennen die Jungens alle.
Einem jungen Mann konnten wir zu einer Cordhose dann sogar noch ein passendes T-Shirt auswählen. Er war begeistert.
Unserem J. machten wir mit einem Großen Rucksack eine Freude. Jetzt fehlt ihm noch ein Schlafsack, den wir ihm hoffentlich bald besorgen können. Nach Schlafsäcken wird immer wieder gefragt, da können wir gar nicht genug von haben!
20 Dosen Kartoffelsuppe, drei Dosen Erbsensuppe und am Ende dann noch 2 Dosen Ravioli machten unsere Leute satt. Auch reichlich Brot und Gebäck konnten wir wieder verteilen.
Am Baedeckerhaus rund um den jungen Polen gab es dann wieder mächtig Unruhe. Die beiden jungen Frauen, die ihn sonst begleiten, hatten Streit mit ihm. Eine schilderte, er sei ihr gegenüber in der letzten Nacht
Weiterlesen