Essen packt an!

Projektübersicht

 Suppenfahrrad

Das sind die aktuellen Projekte

Spenden

Spenden

So können Sie Essen packt an! unterstützen.

Merken

Veranstaltungen

veranstaltungen

Hier gehts zur Kalenderansicht

Unwetter Zentrale

Warm durch die Nacht - Tourbericht 13.04.2016 von Judith

Vroni und Micha wollten einen Teil davon noch an anderen Stellen an Bedürftige reichen.
Das Reisgericht kam gut bei unseren Leuten an. Mit großem Appetit aßen sie und mehrere baten um einen Nachschlag. Irgendwann mussten wir sie bremsen, denn unser Vorrat leerte sich zusehends und wir wollten ja auch noch Leute an der Marktkirche versorgen. Wie gut, dass Birgit vorausschauend noch ein Paar Dosen Bohneneintopf unten ins Fahrrad gestellt hatte. Und dieses Mal konnten wir ja besonders großzügig Brot rausgeben, was wir auch taten. Besonders groß war das Angebot an Stuten, mit und ohne Rosinen und Svenja richtete emsig Heißgetränke.
In dem Moment, als die Suppenbehälter neu aufgefüllt waren, das Essen also noch nicht heiß, und wir gerade aufbrechen wollten zur Marktkirche, kam ein älterer Herr, der kein Deutsch sprach und wollte essen. Wir hatten Mühe ihm verständlich zu machen, dass er uns begleiten solle und dann, wenn das Essen heiß ist, etwas bekommt. Zunächst glaubte er, wir wollten ihm nichts geben. Mit Händen und Füßen machten wir uns verständlich und schließlich ging er mit, übernahm sogar das Ziehen des Bollerwagens, obwohl er selbst mit einem Gehstock lief. An der Porschekanzel nahm er dann dankbar das Essen und freute sich über Stuten, Waffeln und Obst.
Von der Demo sahen wir nicht viel, außer, dass ein Helikopter die ganze Zeit über uns kreiste und wir zwischendurch das Rufen der Demonstranten hörten. Vorsorglich hielten wir aber die Kettwiger im Blick, um sicher zu gehen, nicht doch noch hineinzugeraten. Außer zwischendurch Polizei bekamen wir aber nichts weiter mit und konnten unsere Tour in Ruhe fortsetzen.
N. kam, für den wir ein Paar Schuhe dabei hatten, weil seine alten kaputt waren. Gleich probierte er sie an und freute sich sehr, dass sie passten. Begeistert und strahlend kam er auf mich zu und erklärte: „Die Alten hab ich gleich entsorgt.“ Auch fragte er uns, ob auch alle Leute das Foto gesehen hätten, wo er stolz die Jacke, die er bei einer der letzten Touren von uns bekam, präsentierte.
Inzwischen war das Reisgericht leer und Birgit hatte 7 Dosen Bohneneintopf aufgefüllt. Aber der Andrang riss noch lange nicht ab.
F. kam auf uns zu, um uns zu informieren, dass P. am Dom säße und überhaupt nicht mehr laufen könnte. Er müsse zur „Krise“ zurück, um dort die Nacht zu verbringen, wisse aber nicht, wie er das schaffen sollte. P. war wegen eines Beckenbruchs im Krankenhaus gewesen und nun aber wieder unterwegs. F. hatte er erzählt, er habe auf eigenen Wunsch die Klinik verlassen. Unser Micha machte sich auf den Weg, um ihm eine Portion Bohnensuppe raufzubringen und auch Brot und Süßes hatten wir ihm eingepackt. F. machte sich, nachdem er bei uns gegessen hatte, auch wieder auf den Weg zu ihm und wollte ihn zur „Krise“ bringen. Schon wenige Minuten später stand dann aber plötzlich P. neben uns. Er und F. hatten sich verpasst und P. schimpfte nun, F. sei einfach nicht mehr zurückgekommen.
Zufällig kam Ingrid in dem Moment dazu und lief schnell zum Lager, um ihm passende Krücken zu besorgen, denn die, die er benutzte waren verschieden lang. Als ich ihn ansprach, dass er sich doch wohl zu früh hätte entlassen lassen, erzählte er uns entgegen dem, was er vorher zu F. gesagt hat, die Klinik hätte ihn vor die Türe gesetzt. Von F. wussten wir aber auch, dass P. am folgenden Tag einem Amtsarzt vorgestellt wird, der dann entscheidet, ob er nicht zurück in die Klinik muss.
Dann kam N. nochmal zurück. Er hatte am Dom P.‘s Tüte mit dem Brot und Obst gefunden und wollte sie ihm bringen. So hielt P. gestern gleich mehrere Leute auf Trab. Eine junge Frau, die vorher bei uns gegessen hatte, nahm sich schließlich seiner an und wir verabschiedeten uns von ihm. Nun hoffen wir, dass heute für ihn eine Entscheidung fällt und er dieses Mal dann vernünftig ist und sich ausreichend behandeln lässt.
Inzwischen waren unsere Suppenbehälter komplett geleert und wir konnten nur noch Brot, Käse und Fischkonserven an die rausgeben, die noch nichts bekommen hatten.
Als R. kam, war er ganz enttäuscht, ließ sich aber Brot geben und freute sich über einen Kaffee. Er begleitete uns noch ein Stück bis zu der Stelle, wo wir unser Suppenfahrrad reinigen, damit wir uns noch ein bisschen unterhalten konnten.
Plötzlich sprach uns ein junger Mann aus der Dominikanischen Republik an. Er hatte eine Tasche voll mit fertigem warmen Essen, was er, der selbst ein Lokal in der City hat, an Bedürftige verteilen wolle. Dieses Mal sei aber so viel übrig, da er, vermutlich wegen der Demo, nur wenige angetroffen hätte. So kam unser R. doch noch zu einem warmen Abendessen, das er mit Genuss aß. Welch schöner Zufall und tolle Geste!
Wir sind also nicht alleine unterwegs, um Menschen Gutes zu tun.


Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.