Essen packt an!

Projektübersicht

 Suppenfahrrad

Das sind die aktuellen Projekte

Spenden

Spenden

So können Sie Essen packt an! unterstützen.

Merken

Veranstaltungen

veranstaltungen

Hier gehts zur Kalenderansicht

Unwetter Zentrale

Warm durch die Nacht - Tourbericht 13.06.2015

Menschen beherrscht und kaputtmacht.
Am Aufzug trafen wir noch eine junge schwangere Frau. Sie weinte verzweifelt. Seit Tagen sucht sie ihre Tasche, die ihr ein anderer weggenommen habe. Darin seien alle Papier, ihr Schlüssel und vor allem die Unterlagen für eine Einweisung ins Krankenhaus in den nächsten Tagen. Sie habe keine Chance, ohne diese Unterlagen in der Klinik aufgenommen werden zu können. Wenn wir ihr auch in dieser Sache nicht helfen konnten, so konnten wir ihr aber wenigstens etwas Gutes tun mit einer warmen Suppe. Sie beruhigte sich schließlich etwas. Aber es bleibt bei uns ein blödes Gefühl, wenn man in so einer Notsituation nicht richtig helfen kann.
Am Ende der Tour trafen wir nochmal den jungen Mann mit seinem 15 jährigen Hund Mogli. Auf dem hinweg hatten wir schon beide versorgt, aber Mogli weiß genau, dass auch er und seine Kollegen miteingeplant sind und wir immer ein Leckerchen für ihn haben. Und, wer kann diesem süßen Blick widerstehen? Ich jedenfalls nicht! Also gab’s ein weiteres Leckerli und intensive Streicheleinheiten, die Mogli sichtlich genoss. Sein Herrchen erzählte mir, dass Mogli trotz seines Alters noch recht fit sei und er inständig hoffe, dass Mogli noch lange lebe. Sie habe inzwischen ein wenig Probleme mit den Gelenken und einmal sei sie ihm zusammen gebrochen. Da habe er schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Die beiden sind ein eingespieltes Team. Für ihn wäre es ganz furchtbar, wenn er Mogli verlöre!
Gegen 23 Uhr war unsere Suppe leer. Wir haben fast 80 (!) Portionen verteilt. Auch die riesige Menge an Gebäck konnten wir fast komplett weiter reichen. Ein wenig Brot ist übrig für die Tour am Montag. Sehr viele Leute konnten wir wieder mit Kleidung versorgen. Wenn man dann den leeren Bollerwagen zurückzieht, macht das sehr zufrieden.
Das Reinigen des Fahrrades brauchte dann auch noch seine Zeit und wir nutzten dabei die Gelegenheit, alles Erlebte Revue passieren zu lassen.
Kurz vor Mitternacht steckte ich meinen Schlüssel in die Haustüre und mir wurde in diesem Moment wieder einmal sehr bewusst, wie reich ich selber bin mit einem Zuhause, einem Menschen, der auf mich wartet und einem gemütlichen Bett, in das ich arg müde hinein durfte.