Essen packt an!

Suppenfest & Streetworking

Uiuiui…..was für ein langer Tag voller Bilder und Momente….

Heute standen drei Termine bei Essen packt an an auf dem Plan.
1. Unsere Innenstadttour mit dem Suppenfahrrad
2. Das Suppenfest 2017 – Lokalfieber lädt ein! auf dem Webermarkt
3. Eine Afterwork Streetworkingtour durch die Innenstadt, weit ab von den zugänglichen und öffentlichen Plätzen

Gegen 18:00h kamen Mona und ich in der Stadt an, ich gab ein paar gespendete Hygieneartikel an der Garage ab, sortierte noch ein paar Sachen und habe ich mich über viele bekannte Gesichter und lieb gewonnene Menschen gefreut.
Nach ein paar Minuten ging es auch schon mit der Tour los und ich machte mich auf zum Suppenfest, wo Mona schon unsere Baguettes sowie Teelichter für die Warmhalteplatten der Suppe abgegeben hatte.

Der Platz war sehr gut gefüllt und es konnte aus einem reichhaltigen Angebot von 17 verschiedenen Suppen gekostet werden. Anschließend durften diese auch bewertet werden. Matthias Hauer, unser angekündigter Besuch zum Politikercheck von der CDU, war schon samt Helfern vor Ort und begrüßte uns freundlich. Dank unseres Engagements am Webermarkt sind wir dort und in der Umgebung inzwischen eine feste Institution mit vielen Kontakten und entsprechend vielen geführten Gesprächen. Wir sind ein wichtiger Teil der Nordstadt geworden und das erfüllt mich genauso mit Stolz wie die Arbeit auf der Straße.

Leider hat es unsere

Kürbissuppe nur auf Platz 2 geschafft, dennoch eine beachtliche Leistung unserer kulinarischen Kompetenz, die durch die Siegerehrung unseres Oberbürgermeisters Thomas Kufen einen tollen und angemessenen Abschluss fand.
Habt ihr super gemacht, genau wie „unsere“ Müllers mit Ihrer Rindersuppe mit Nudeln!

Diesen Moment des hohen Besuchs haben wir übrigens natürlich genutzt, um nicht nur Matthias Hauer samt Wahlkampfteam, sondern auch Thomas Kufen mit einer Führung durch die heiligen „Teilzeithallen“ von EPA zu führen und auf unsere Projekte und unsere Anliegen für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Essen direkt in der Wirkungsstätte aufmerksam zu machen.
Nach diesem tollen Abend haben wir noch unsere Tourengänger beim Ein- und Aufräumen unterstützt und uns dann im etwas kleineren Kreis auf eine Nachtwanderung zu den Schlafstätten der OFWler gemacht.

An der ersten, versteckten Station haben wir gleich ein paar bekannte Gesichter getroffen und nach einer freundlichen Begrüßung und positiver Verwunderung über unseren Besuch in deren Versteck Telefonnummern ausgetauscht, viele Probleme und Themen besprochen und Notizen von den Dingen gemacht, die aktuell mal wieder am meisten fehlen. Es war mal wieder nicht schön zu sehen, unter welchen Bedingungen die Menschen Ihre Habseligkeiten aufbauen, um ein bisschen festen Boden unter den Füßen zu haben.
Etwas schwermütig sind wir dann weitergezogen und trafen an der nächsten Stelle drei bereits fast schlafende Bürger an, die sich zwar auch über unseren Besuch gefreut haben, aber gut versorgt doch gleich weiter schlafen wollten.
Unsere letzte Station bedingte einen etwas längeren Fußmarsch, der uns dann zu sehr weiträumigen und weit verzweigten Nischen und Verstecken für Obdachlose brachte. Nach einigen Blicken in die Ecken trafen wir einen Mitarbeiter, der dort für den laufenden Betrieb zuständig ist. Katharina sprach den Herrn direkt freundlich an und erklärte ihm, weshalb mitten am späten Abend so viele Menschen durch den Bau irrten. Gleich angetan von unserem Tun, nahm er uns mit auf eine Tour durch die dunklen Ecken und üblichen Unterschlupfmöglichkeiten. Schon hinter der dritten Tür trafen wir zwei junge Herren, die zusammen mit einer jungen, verschüchterten Dame heraustraten. Wir wussten nicht genau, was dort passiert war, aber es sah nicht gut aus. Wir sprachen kurz mit ihr, gaben ihr unsere Karte und versicherten ihr, dass, wenn sie aus ihrer Situation heraus will, wir sie gerne auf diesem Weg begleiten können. Sie nahm die Karte sehr dankbar an.
Die nächsten Ecken und Verstecke hatten wir vorher noch nie gesehen und die Geschichten, die sich dort zugetragen haben, haben uns genauso beschäftigt wie das Blut und die „Pumpen“, die wir hier und dort neben Müll und Hinterlassenschaften sahen.
Der Mitarbeiter hat selbst ein großes Herz, kann aber viele Menschen dort nicht schlafen lassen, weil einige immer wieder den Platz sehr verdreckt hinterlassen, was ihm für die vielen ordentlichen Obdachlosen leid tut. Wir haben auch mit ihm die Kontaktdaten ausgetauscht und werden uns immer wieder austauschen, bzw. gemeinsam ein Auge auf die Menschen, die das harte Leben auf der Straße leben, halten.

Es war für uns beeindruckend, wie viele gemeinsame Bekannte wir haben und wie Menschen, die beruflich mit der Szene in Kontakt kommen, auch auf die Sorgen und Nöte der Bedürftigen achten und auf sie, neben ihren eigentlichen Jobs, aufpassen. Irgendwie ein beruhigendes Gefühl der Gemeinsamkeiten.
Auch heute werden uns diese vielen Bilder noch eine ganze Zeit nachlaufen und begleiten.


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