Essen packt an!

Warm durch die Nacht - Tourbericht 25.07.2020 (Apri)

 ... weil ich spontan bin



Als Sven und ich an der Garage ankamen, bekamen wir einen leichten Schock. Dort waren nur Roland, Waldemar und Okis als Tourgänger anwesend, die bereits mit den Vorbereitungen beschäftigt waren. Dabei war noch Gaby, die uns half, die Brötchen und Teilchen in Tüten zu packen. Oje, wie sollte das mit 3 Personen klappen, hatte sich denn niemand im Vorfeld darum gekümmert? Also schrieb ich schnell Ute dann, damit sie bitte noch kurz einen Hilferuf absetzt.

Gaby fuhr dann kurze Zeit später wieder und Okis teilte mir mit, dass er um 19.00 Uhr ge-hen müsse. Oh je, also nur noch 2 Helfer, was nun? Suppenfahrrad, Kaffeetrolley und Bollerwagen mit heißem Wasser und wer zieht den Rest? Ein Bollerwagen Brot und Brötchen und einen mit Obst und Gemüse, dazu der Hygienetrolley? Ok, Sven und ich hatten einen Termin im Rathauscenter, also halfen wir, die Wagen zur Marktkirche zu schaffen, kurz beim Aufbau zu helfen und dann ab zu unserem Termin.

An der Kirche warteten schon einige Gäste und unsere drei waren etwas überfordert. Reiner, der Diakon der ev. Kirche, erklärte sich

sofort bereit, helfend einzuspringen. Er ist eigentlich als Gesprächspartner für die Gäste da, was nun leider erst mal in den Hintergrund treten musste. Sven und ich sind dann ins Rathauscenter gegangen, waren aber kurz vor 19.00 Uhr zurück, um weiter unsere 3 zu unterstützen, denn Okis war bereits weg. Es war, gerade weil wir nur zu fünft waren, etwas wuselig, weil jeder alles machte, nur das Fahrrad war Rolands Baby.

Interessant war eine neue Dame, eine Sozialpädagogin, die eine Maßnahme übers Arbeitsamt machen soll und gerne im Obdachlosenbereich arbeiten würde. Wir haben ihr einen Flyer gegeben, aber fanden die Situation doch etwas seltsam, da sie gleichzeitig nach Übernachtungsmöglichkeiten für Frauen fragte. Sie sei erst seit 2 Tagen in Essen.

Leider kenne ich nicht so viele unserer Gäste, worauf mich auch ein Herr ansprach, der mich wohl schon mal beim Anliefern gesehen hatte, aber noch nie beim Austeilen. Er blieb dann auch bis zum Ende in der Nähe und verabschiedete sich mit Winken und Daumen hoch.

Ein junges Paar mit zwei kleinen Mädchen stand plötzlich vor der Absperrung. Ich bot den Kleinen Bananen an, aber sie wollten nicht. Die Eltern zeigten sich begeistert von unserer Arbeit und unterstützten uns mit einer Spende von 15,- €, noch mal vielen Dank dafür.

Dann kam auch noch Paul und brachte uns eine Kühltasche mit Gehacktem, alles portioniert für Burger. Klasse Paul, vielen Dank dafür.

In der Zwischenzeit hatte Roland durch seine bloße Anwesenheit einen Streit zwischen zwei Bedürftigen auf der Treppe zur Marktkirche geschlichtet und Sven das Fahrrad überlassen. Es ist aber alles gut und ruhig ausgegangen.

Sven lief mehrmals zur Garage oder ins Lager, um noch Terrinen oder Zucker zu holen, während ich Kaffee, Wasser, Brötchen oder Obst verteilte. Viel zu früh waren unsere Vor-räte leer und so beschlossen wir, bereits um halb neun das Feld zu räumen. Nur noch süße Brötchen und einige Bananen (Betty hatte uns noch eine komplette Kiste gebracht) hatten wir nicht unters Volk gebracht, ansonsten waren wir ausverkauft.

Also packten wir zusammen, Reiner half uns, die Wagen alle zurück zur Garage zu bringen. Ich erzählte ihm auf dem Weg von der WiederbrauchBar und er will mal sehen, ob er es Mittwoch schafft, da er um 17.00 Uhr einen Gottesdienst hat.

Betty war mit dem Auto zur Garage gefahren, worin sie noch Gemüse und andere Dinge zum Kochen hatte, was wir dann umgepackt und verteilt haben. Alles sauber machen und wieder in der Garage verstauen.

Um 22.00 Uhr konnten Sven und ich uns endlich auf den Weg machen, nach einem anstrengenden aber interessanten Abend, womit wir beim Abholen des Essens nicht gerechnet hatten. Aber das sind eben die Mitglieder von Essen packt an! - spontan.

Wenn du auch spontan bist und unsere Stadt ein kleines bisschen besser machen möchtest, komm doch einfach beim nächsten Mal vorbei

Tags: Warm durch die Nacht, Essen packt an, Obdachlosenversorgung, Obdachlosigkeit, Suppenfahrrad, Bollerwagen, Spontanhelfer


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