Essen packt an!

Hier Berichte zum Thema: "Mein Einsatz im Team am 14.10.2017"

Mein Bericht vom Kuchenstand (Markus C.)

Kuchen wurde auf dem Tisch gestellt und nach kurzer Zeit brachte Carsten die Sachen von Bäcker Peter. Frank und Renate verteilten den Kuchen - der sehr gut angenommen wurde. Viele holten sich noch ein weiteres Stück und aßen ihn mit Genuß!
Markus P und Kadir fuhren zum Hbf und holten dort Spenden ab. Viele belegte Brötchen und Teilchen waren dabei, die zu später Stunde von den Bedürftigen gerne angenommen wurden.

Mein Kurzbericht zu meinem Einsatz „an den Füßen“ (Petra)

Obwohl es bereits unsere dritte Aktion dieser Art war, lief es, genau wie unsere Touren, nicht routiniert, sondern aufregend und anders ab. Während ich noch bei der ersten Fußpflege-Aktion jammerte, dass ich „nur“ 4 Paar Füße machen durfte, hatte ich diesmal großen Respekt vor dem, was mich erwartete. Schließlich hatte ich bereits bei der zweiten Aktion 15 Paar Füße zu pflegen.
Bei der Tour am Samstag der vorhergehenden Woche freuten sich schon einige Bedürftige darauf, zumal sie dieses Mal auch ihre Gutscheine für die neuen Winterschuhe einlösen konnten. Uwe wollte der erste

sein. Das hat leider nicht geklappt. Obwohl es erst um 17 Uhr losging, schlichen sich gegen 16 Uhr schon die ersten Gäste nach oben. Während der erste Gast im Fußbad saß, welches ihm von meiner großartigen Assistentin Daniela angerichtet wurde, konnte ich mich mit meinem Equipment häuslich einrichten.
Dann ging es Schlag auf Schlag und der Wartebereich war übervoll mit Gästen, die zur Fußpflege wollten. Es war eine tolle Atmosphäre im Raum. Zumal an 2 Plätzen auch Maniküre angeboten und genutzt wurde. Gemeinsam wurde gelacht, gesungen, gefachsimpelt und der tolle Tag einfach herzlich genossen. Da ich bis zum späten Abend mit Füßen beschäftigt war, habe ich vom unteren Bereich und der Essens-und Kleidungsausgabe nichts mitbekommen. Da ich aber weiß, dass jeder von uns einen Spitzenjob macht, habe ich total vertraut, dass da auch alles bestens läuft.
Wir sind einfach ein wunderbares, spontanes Team mit dem Herz am rechten Fleck. Probleme sind für uns da, um schnellst-und bestmöglichst beseitigt zu werden. Jeder packt an, ohne groß zu überlegen. Was mich mal wieder zu Tränen rührte, war, dass mindestens 5 Leute aus unserem Team zu mir nach oben kamen, um mich mit Essen und Trinken zu versorgen. Gudi brachte mir Kuchen, Markus belegte Brötchen, Christian etwas zu trinken usw. Es wird eben für alle außer-und innerhalb des Teams gesorgt. Ohne Scheiß, es ist meine zweite Familie geworden und gemeinsam sind wir stark! Im Team kann man so viel schaffen, nicht nur für andere, sondern auch für uns selbst. Ich freue mich sehr auf unsere kommenden Aktionen!
Bis bald
Petra

Mein Bericht: Hauptsache dabei -egal wie! (Markus P.)

Es war mal wieder so weit: Das Haareschneiden & die Fußpflege für Wohnungslose & Bedürftige stand an. Wie schon bei den ersten beiden Malen war ich auch diesmal dabei. Aber warum bloß? Ich kann weder Füße machen, das macht Petra sensationell, oder auch Haare mit der sensationellen Mona. OK, bei Maniküre hatten wir bisher schon ein wechselndes Team. Aber ehrlich, ich kann kein Blut sehen. Also lasse ich es lieber und überlasse diese sehr wichtige Tätigkeit Profis.

Aber was war jetzt mein Part? Ganz ehrlich? Ich suche mir Aufgaben, die es gilt zu machen. Und warum? Das ist so mega-einfach: Der Spaß! Wenn ich zu Hause am PC sitze und vieles Administrative für uns mache, bin ich alleine und die Arbeit mag ich nur bedingt. Den Schreibkram muss ich in meinem Job schon sehr oft erledigen. Wäre lieber mehr draußen, besonders bei diesem Team. Bei aller Ernsthaftigkeit ist der Spaß, die Freude sehr groß bei allen. Und das, obwohl sich die Teams schon verändern, inklusive Neuen oder auch „ Rückkehrern“.

Zurück zu „meinen Aufgaben“. Wir vereinbarten im Vorfeld, uns um 15 Uhr zu treffen, um die Mayflower auf Vordermann zu bringen. Das Lager, den Hauptraum und auch die Salons. So war der Plan. Kaum ausgesprochen, machte sich Christian über das Lager her und sortierte alles ein und verpackte es ordentlich. Allerdings schon am Donnerstag. Somit war gar nicht mehr so viel zu machen wie gedacht. Wenigstens hat er mir das Staubsaugen überlassen… Super und wer macht das bei mir zu Hause? Nach der halben Stunde saugen, wir hatten keine Bürste vorne, war ich fertig und es war nur wenig in der Mayflower selber vorzubereiten. (Der Staubsauger ist eine Spende, funktioniert, leider nur mit „Rohr“, ohne Bürste).

Sodann trudelten alle anderen Helfer ein, der ein oder andere Spender kam noch. Und die ersten Gäste waren schon angekommen. Dann fragte mich Petra, ob ich denn an die Schuhe in Schuhgröße 39 & 46/47 gedacht habe. Wir hatten ja in der Woche vorher viele neue Schuhe online eingekauft, diese Größen waren aber leider nicht dabei. Kurzerhand ging ich in die Stadt und kaufte 6 Paar Schuhe in den genannten Größen. Hätte doch mal eine Tasche mitnehmen sollen oder ein Banner „Das ist für Essen packt an!“. Die Blicke der Innenstadtbesucher waren schon göttlich, nach dem Motto „Welcher Schuhladen hat hier so tolle Rabatte. Wo ist der?“
Sind ja nicht schwer, nur unhandlich. Kaum angekommen, eingeräumt und kurz was getrunken, fiel mir ein, dass wir noch Brötchen bei einem Bäcker abholen sollten. Leider war es schon ein bisschen spät dafür. Egal, spontan Kadir gefragt: „Wo hast du dein Auto“. Da vorne. OK, wir fahren mal eben was holen. OK. Dann mal eben Brot- und Brötchenspenden abgeholt. Und das Tolle: Sie sind sowohl für uns Helfer, als auch für unsere Kunden. Das wurde explizit gesagt. Danke & Klasse!

Kaum war dies fertig, musste ich mich um eine Sache kümmern, die zeitraubend und unlösbar in Essen ist: Parkplatzprobleme. Wir hatten alle am Anfang nur unsere Wagen entladen und sind dann auf die kostenlosen Parkmöglichkeiten gefahren. Da es aber nur wenige dieser Möglichkeiten gibt, sind zwei Autos in die Parkhäuser gefahren und die Autos habe ich dann um 20.00 Uhr rausgeholt, weil man dann ja kostenlos in der Essener Innenstadt stehen kann. Leider gibt es für uns keine positive Lösung mit der Stadt Essen für unser bürgerschaftliches Engagement in der Essener Innenstadt. Parkgebühren müssen von uns getragen werden, egal zu welchem Event. Es gibt zwar den Förderfonds „bürgerschaftliches Engagement“, welchen wir bemühen sollten. Dies machen wir auch schon für zwei Sachen (Weiterbildung & Mobilität) und sind dafür sehr dankbar. Aber die Lösung „Parkhäuser“ ist nicht immer sinnvoll. Und für mich würde es, weil es pro Person auf einen Maximalbetrag von 100 fixiert ist, schon nach 2 Monaten kein Geld mehr geben aus dieser Kasse. Leider. Für mich klingen seitdem Sätze wie „Wir wünschen Ihnen weiterhin Erfolg bei Ihrem Ehrenamt“ wie eine Standardfloskel, die ich in meinem Job versuche zu vermeiden. Diese Dinge trüben meine Freude an solchen Events oder sich auch für Bürger in dieser Stadt einzubringen. Sollte es weitere Hürden geben (Fahrverbot in der Innenstadt usw.), würde ich mein Ehrenamt mit sofortiger Wirkung einstellen. Es muss mir Spaß machen und ich muss dies alles in meinem begrenzten Zeitfenster unterbringen.

Apropos Spaß und Freude. Ohne dem geht nix! Und das aktuelle Team macht so viel Spaß und Freude. So viel, dass ich mich immer irgendwie in dieses Event reinschmuggeln muss, denn es werden immer mehr Helfer. Die tolle Atmosphäre spricht sich rum.
Beim nächsten Male muss ich mich doch als Umschüler für die Podologie oder den Friseurstudio bewerben, sonst bleibt kein Platz für mich mehr übrig.

Mein Bericht zu dem Friseurteil (von Mona)

Ich habe mich mal wieder gefreut wie ein kleines Kind auf Weihnachten! Andersrum war ich auch recht angespannt, weil viele Friseure, die zum Haarschneiden zugesagt hatten, an diesem Samstag dann doch nicht erschienen sind, bzw. ganz kurzfristig abgesagt hatten. Schade! Aber Gottseidank war auf die Christel und Hoger Verlass und frohen Mutes waren dann doch zahlreiche Haarschnitte parallel möglich.

Der Abend war mal wieder sehr wuselig und ereignisreich. Manche Gäste kamen schon vor der ausgemachten Uhrzeit, was mir doch zeigte, wie sehr sie sich auf uns gefreut haben. Leider habe ich persönlich zwei Gäste sehr vermisst, weil sie und ihr Leben auf der Straße mir sehr ans Herz gewachsen sind.
Bei D. hatte ich beim ersten Mal schon versucht, die Haare schneiden zu wollen, aber er wehrte sich total. Bis ich später erfahren hatte, dass er sehr ängstlich gegenüber spitzen Gegenständen ist. Das war beim zweiten Mal natürlich eine Herausforderung für mich, ihn für mich zu gewinnen. Nach langem Überzeugen hatte ich endlich sein Vertrauen. Er war hinterher der glücklichste Mensch des Abends und ich auch! Er kam anschließend oft stolz in die Räume rein und präsentierte sich. Wirklich schade, dass er diesmal nicht da war, ich hätte ihn gerne noch mal so glücklich gesehen.
Dann habe ich noch M. vermisst. M. hat sich sehr für seine Freundin aufgeopfert. Beide leben das härteste Leben auf der Straße, was man sich nur vorstellen kann. Durch solche Aktionen hat man wenigstens etwas Kontakt zu ihnen und kann mal nach dem Rechten sehen, aber da auch er nicht da war, macht man sich natürlich große Sorgen.
Aber trotz allem war es mal wieder ein sehr schöner Abend mit vielen Köppen. Es war zwar etwas ruhiger als sonst, aber wegen des sehr schönen Wetters konnten wir es auch gut verstehen. Viele unserer Gäste sind dann zum Betteln in den Ballungsgebieten unterwegs, weil der Winter sicher noch heftig und lang genug wird.

Mein Bericht zur Kleider-, Hygiene- und Kaffeeausgabe (Christian)

Ich war heute für die Ausgabe der Kleidung, Hygieneartikel sowie Kaffee zuständig. Markus C., Hotti, Uwe, Justin und ich haben dafür die benötigten Bollerwagen und Rollis in der Garage bestückt und zur Mayflower gebracht. Wir suchten uns einen geeigneten Platz in Mayflower aus und bauten dort alles auf. Der beste Platz war direkt vorne, nicht weit von der Eingangstür entfernt. Da uns kalte Getränke fehlten, fuhren Roland und ich schnell zum Aldi und besorgten Cola, Fanta und Sprite. Während der Ausgabe von Kleidung wechselten wir uns untereinander ab. Cristina, Hotti, Patrik, Ralf und ich waren für unsere Gäste da. Beliebt war besonders der Kaffee.

Mein Bericht zu den „Händen“ (Iris)

Für mich war es ja das erste Mal, dass ich dabei war und ich muss sagen, es war für mich sehr, sehr emotional. Ich habe so circa 12 Personen die Nägel gemacht, also die Nägel gefeilt, die Nagelhaut in Ordnung gebracht und die Hände mit einer Handcreme versehen. Diese wurde mit einer Handmassage einmassiert. Es war für mich unglaublich zu sehen, wie sehr diese wirklich netten Menschen sich darüber gefreut haben. Mir kamen dabei nicht nur einmal die Tränen. Auch war es sehr interessant für mich, die Geschichten und Hintergründe von dem ein oder anderen zu erfahren, was mich doch auch sehr zum Nachdenken gebracht hat.
Einer ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Er kam nach oben ohne Glanz in den Augen, mehr oder weniger in sich zusammengesackt, erst war er bei Mona zum Haare schneiden, danach war er bei Petra zum Füße machen und anschließend bei mir zum Nägel machen. Er wollte sogar Glitzerlack auf seine Nägeln haben, den hat er auch von mir bekommen. Wie er dann wieder runter gegangen ist, da hat er so gestrahlt, so was habe ich noch nie gesehen. Mein Mann Markus und mein Sohn Maik waren auch dabei, beide haben ihn reinkommen sehen und nachher auch wieder gehen. Auch die beiden sagten, so etwas hätten sie noch nie erlebt. Er war so glücklich, er hat allen gezeigt, dass er neue Schuhe hat und er jetzt ganz tolle Nägel hat, die glitzern.
Ganz ehrlich, als ich zu Hause war, habe ich deswegen geheult. Es war ein so schönes Gefühl für mich, jemanden mit ein bisschen Zuhören und Glitzer auf den Nägeln etwas Glück zu schenken. Das ist unbeschreiblich. Nachdem er die Nägel gemacht bekommen hatte, haben sich auch andere Männer getraut, Glitzer auf die Nägel machen zu lassen. Ich glaube, ich habe 6 oder 7 die Nägel mit Glitzer gemacht.
Alles in allem, war es für die mich und auch für meine beiden Männer eine tolle Erfahrung und Bereicherung und wie sind gerne beim nächsten Mal wieder dabei


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